Flexibilität und Wohlbefinden: Das wünscht sich die Generation Z
Flexibilität und Wohlbefinden im Arbeitsleben sind für Vertreter der Generation Z überaus wichtig. Doch was bedeutet das für Unternehmen, und wie können sie die Wünsche und Anforderungen junger Top-Talente erfüllen? Eine aktuelle Untersuchung gibt Aufschluss.
In einer Studie haben wir in Erfahrung gebracht, was Vertreter der sogenannten Generation Z kalt lässt und was sie antreibt. Durchgeführt wurde die Untersuchung 2023 von metafinanz in Zusammenarbeit mit Academy Consult, der studentischen Unternehmensberatung der Münchner Hochschulen. Primäres Ziel war es, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie sich Organisationen auf den Generationenwandel vorbereiten und als Arbeitgeber attraktiv aufstellen können. In diesem Beitrag gehen wir auf die Bedeutung von Flexibilität für die GenZ ein.
Was begeistert die GenZ?
Für die Studie wurden Studierende in Deutschland mit den Jahrgängen 1997 bis 2005 befragt. Insgesamt haben 185 Studierende geantwortet.
Um die Ergebnisse einzuordnen, wurden sie entsprechend ihres Potenzials, Zufriedenheit bei der GenZ zu stiften, kategorisiert: Womit kann ein Unternehmen die GenZ von sich begeistern, welche Punkte werden einfach vorausgesetzt? Dabei wurden 24 Hypothesen in 8 Themenfelder eingeordnet.
- Begeisterungsmerkmale schaffen Zufriedenheit überproportional zum Erfüllungsgrad, aber keine Unzufriedenheit bei Nichterfüllung.
- Leistungsmerkmale schaffen Zufriedenheit proportional zum Erfüllungsgrad.
- Basismerkmale schaffen bei Erfüllung keine Zufriedenheit. Werden sie jedoch nicht erfüllt, wächst die Unzufriedenheit.
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Was versteht die GenZ unter Flexibilität?
Aufgrund der Pandemie kam die GenZ schnell mit der Flexibilität in der Arbeitswelt in Berührung und hat sich daran gewöhnt – Vertreter der GenZ legen hohen Wert darauf. Dies zeigt sich in erster Linie am Anspruch, den Arbeitsstandort und die Arbeitszeiten frei gestalten zu können. New Work bringe viel mehr Freiheiten, spare Zeit und sei für viele Menschen effizienter, heißt es in der Untersuchung. Zudem sei produktive Arbeit nicht an einen Standort gebunden. Auch ermögliche Flexibilität ein ausgeglichenes Familienleben und mehr Gerechtigkeit für Frau und Mann, beispielsweise bei der Erziehung von Kindern und dem dazugehörigen „Mental Load“.
Um Flexibilität zu unterstützen, nennen die Studienautoren verschiedene Handlungsempfehlungen für Unternehmen. Dazu zählen etwa die einfache Zugänglichkeit zu anderen Bürostandorten (auch im Ausland) sowie die freie Arbeitsplatzwahl im Büro. Zudem kommt es den Befragten auf eine klare Definition und Kommunikation der jeweiligen Regelungen zur Flexibilität an. Daneben punkten Firmen mit einer Kombination aus gängigen und neuen Arbeitsmodellen, beispielsweise „Nine to Five“ und die 4-Tage-Woche, die nach Bedarf gewählt werden können. Schließlich, so heißt es, seien produktive Zeiten eine Frage des Individuums, und sie würden sich nicht negativ auf die Produktivität oder Arbeitsqualität auswirken.
Vom Homeoffice zum Präsenz-Event
Abgerundet wird das Thema Flexibilität durch verschiedene „Leistungsmerkmale“, die Zufriedenheit proportional zum Erfüllungsgrad schaffen. Dabei handelt es sich um die flexible Wahl zwischen Arbeit im Homeoffice oder im Büro. Ebenso wichtig sind die wirklich freie Entscheidung für ein Arbeitsmodell aufgrund der persönlichen Anforderungen, „Spielraum“ bei den Arbeitszeiten – aber auch Unternehmens-Events in Präsenz. Hier lauten einige Handlungsempfehlungen für Organisationen:
- Bereitstellung von Homeoffice-Equipment und keine Benachteiligung aufgrund der Wahl zwischen Präsenz und Remote;
- Stärkung der Integration innerhalb von Teams durch regelmäßige Absprachen;
- Klare Kommunikation zu Anwesenheitspflichten einschließlich festgelegten Kernarbeitszeiten;
- Frühzeitige Planung und Kommunikation von Events sowie Motivierung der Mitarbeiter zur Teilnahme.
Hier wird jedoch auch ein Zwiespalt sichtbar: Der Wunsch der Befragten aus der GenZ nach maximaler zeitlicher und örtlicher Flexibilität beim Arbeiten steht der deutlichen Forderung entgegen, nur innerhalb der eigenen Arbeitszeiten erreichbar zu sein. Daher sprechen sich 92 Prozent der Studienteilnehmer für klare Regelungen zu allgemeinen Verfügbarkeitszeiten aus.
Auch Wohlbefinden ist wichtig
Allerdings kommt es der GenZ im Arbeitsleben nicht nur auf Flexibilität an, sondern ähnlich stark auch auf das eigene Wohlbefinden. Das Themengebiet bietet laut Studie großes Potenzial, um die Zufriedenheit der GenZ zu steigern. Gewünscht wird die aktive Förderung mentaler und physischer Gesundheit, etwa mit Workshops zur Stressreduktion oder Bereitstellung eines Psychologen für Mitarbeitende. Unternehmen können das Wohlbefinden beispielsweise mit gesundheitsfördernden Maßnahmen (Zuschüsse für Sportangebote) oder bekömmlichen Snacks verbessern. Zudem sollten Arbeitgeber einen offenen Umgang mit und die Enttabuisierung der mentalen Gesundheit fördern, positives Feedback explizit hervorheben oder gemeinsame Rituale sowie Teambuildings etablieren. Wertvoll ist auch die Kommunikation von Arbeitsplatzgarantien bei sich ändernden persönlichen Umständen, beispielsweise in Folge schwerer Krankheiten.