Drei Personen sitzen in einem abgedunkelten Raum um einen Schreibtisch und betrachten gemeinsam einen Computerbildschirm, auf dem Code angezeigt wird. Der Raum ist in gedämpftem Licht gehalten, was eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre schafft. Im Hintergrund ist eine Wand mit dunklen Ziegeln zu sehen.
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Mensch und KI – eine Frage der Verbindung 

Artikel

06.02.2025

KI ist ein bestimmendes Thema dieser Zeit. Allerdings ist der Fokus auf die technische Umsetzung nur eine Seite der Medaille. Ebenso wichtig ist es für Organisationen, die mit KI einhergehenden Veränderungen für die Mitarbeitenden und ihre Tätigkeiten aufzugreifen und unterstützend zu begleiten. In einer metafinanz-Umfrage zeigt sich, dass es neben der positiven Hands-on-Mentalität auch eine gewisse Sorge vor den Folgen des Wandels gibt. 

Future Organization

Die künstliche Intelligenz (KI) ist der große technische Disruptor der 20er und 30er Jahre. Fraunhofer-Chef Holger Hanselka stellte sie in der FAZ als Basistechnologie auf eine Stufe mit der Dampfmaschine. Kein Wunder, dass viele Menschen und Unternehmen bereits mit KI arbeiten oder herumexperimentiert haben, um ein Gefühl für die Sache – die Zukunft – zu bekommen. Dies zeigt sich auch in einer qualitativen Kurzumfrage, mit der wir den Stand der Dinge in Erfahrung bringen wollten – mit 28 Teilnehmenden statistisch nicht repräsentativ, aber ein Querschnitt durch Funktionen, Altersstufen und Branchen vom Start-up bis zum Konzern. 

Einsatz von KI – privat und beruflich 

Demnach setzen 72 Prozent der Befragten KI generell in ihrem Privatleben ein, acht Prozent nutzen die Technologie ab und zu. Und lediglich 20 Prozent der Befragten prompten selten oder nie. Die KI-Anwendungsfälle sind vielfältig: Sie reichen von der Nutzung als „Alternative zu Google“ über „Behördenkommunikation, Zusammenfassungen und Rechtsberatung“ bis zum „Verfassen von Briefen, Glückwünschen mit Pfiff und privater Eventplanung“. Treiber sind unter anderem „mehr Neugier als Nutzwert“ und „Inspiration“; Entwickler:innen setzen KI dazu ein, „um Probleme im Code zu lösen“. 

Im beruflichen Kontext fallen die KI-Nutzungsraten nur marginal geringer aus. So verwenden 67,8 Prozent der Teilnehmenden KI-Tools hin und wieder beziehungsweise regelmäßig am Arbeitsplatz. Ein Viertel setzt KI nicht für die Arbeit ein (siehe Bild 1). Neben der Generierung von Content wie Texten und Bildern versprechen sich die Befragten Vorteile beim Brainstorming, bei Recherchen, der Code-Optimierung, bei Zusammenfassungen und Gesprächsvorbereitungen sowie der strukturierten Ideenfindung. Interessant ist: Alle Befragten bis auf eine Person sagten aus, dass KI innerhalb ihrer Organisation zum Einsatz kommt (siehe Bild 2). 

Prozentuale Ergebnisse zur Frage “Arbeiten Sie selbst innerhalb Ihrer Organisation mit KI?"

Prozentuale Ergebnisse zur Frage “Arbeiten Sie selbst innerhalb Ihrer Organisation mit KI?"

Prozentuale Ergebnisse zur Frage “Kommt KI in Ihrer Organisation zum Einsatz?”

Prozentuale Ergebnisse zur Frage “Kommt KI in Ihrer Organisation zum Einsatz?”

Sorge um die Dimension des Wandels 

Auch wenn die Zahlen zweifellos für eine weitverbreitete KI-Akzeptanz sprechen, verweisen die tiefergehenden Textantworten der Teilnehmenden auf eine weitere Perspektive. Bei der Frage, inwiefern KI das Miteinander in der Organisation beeinflussen wird, halten sich positive, neutrale und negative Prognosen annähernd die Waage.  

Betont wird unter anderem das Risiko des Jobverlusts sowie der Teilung der Belegschaft in Gewinner und Verlierer. Zudem wird davor gewarnt, dass die persönliche Kommunikation mehr und mehr zurückgehen sowie die Qualität des zwischenmenschlichen Austauschs sinken werde. Und im Wortlaut: 

Wie jeder Technologiesprung führt dies zur Teilung in die Avantgarde der Technologieaffinen, die breite Masse der Anwender und die technologischen Analphabeten, die abgehängt werden. Friktionen sind unvermeidbar.

Wie Organisationen KI erfolgreich einführen 
Damit stehen Organisationen vor der Herausforderung, nicht nur die technische Integration von KI zu meistern, sondern auch die Schnittstelle auf der anderen Seite möglichst optimal auszugestalten: zwischen Mensch und KI. Entscheidend für den erfolgreichen Einsatz von KI ist zum einen deren Verankerung in die Gesamtstrategie sowie die begleitende Integration in die Strukturen, Prozesse und Kompetenzen. Dazu sollten Mitarbeitende frühzeitig in die Transformation zu einer KI-gestützten Organisation einbezogen werden, um mögliche Bedenken in Erfahrung zu bringen und abzubauen.  

Diese Maßnahmen benötigt ein KI-Change  

Regelmäßige Schulungen und eine transparente Kommunikation helfen, Wissen zu vermitteln und die Akzeptanz von KI zu fördern. Zudem braucht es einen passenden Rahmen, der Ethikrichtlinien und die verantwortungsbewusste Nutzung von KI innerhalb der Organisation sicherstellt. Zu guter Letzt muss den Mitarbeitenden genügend Zeit für ihren persönlichen Change zum Umgang mit KI eingeräumt werden. Konkret haben sich folgende Maßnahmen zur Change-Begleitung etabliert:  

  • Etablierung einer Feedback- und Verbesserungskultur, um Mitarbeitende einzubeziehen und ihre Bedenken sowie Ideen zu berücksichtigen 
  • Entwicklung neuer Arbeitsmodelle und Rollenkonzepte  
  • Aktive Förderung menschlicher Interaktionen, etwa durch Workshops oder Lerntandems 
  • KI-Schulungen, -Umschulungen und -Weiterbildungen 
  • Transparenz und Kommunikation, speziell bei sensiblen Themen wie Rationalisierung und Produktivität 
  • Erstellung von ethischen Richtlinien für Datenschutz, Privatsphäre, Fairness, Verantwortung und offenen Umgang  
  • Hilfsangebote wie Coaching oder psychologische Unterstützung 
  • Gezielte Förderung von Kreativität und Innovation  

KI – viele Vorteile für die Mitarbeitenden 

In der Umfrage zeigt sich zweifelsfrei, dass sich die Menschen nicht grundsätzlich gegen die KI aussprechen. Im Gegenteil: Über zwei Drittel verweisen auf das große Potenzial und die Chancen, die mit dem Einsatz von KI einhergehen. Dieses Mindset eröffnet Organisationen die Möglichkeit, KI erfolgreich einzuführen – wenn die Transformation nicht nur technisch implementiert, sondern im Sinne der Menschen mit adäquaten Maßnahmen unterstützt wird. Denn es gilt folgende Antwort aus der Umfrage:

KI unterstützt; am Ende – als Entscheider – steht immer der Mensch.

Die menschliche Seite des Wandels begleiten 

Stehen Sie vor der Einführung von KI und fragen sich, wie Sie diesen Wandel am besten begleiten? Oder fragen Sie sich, wie Sie die Menschen und KI in Ihrer Organisation bestmöglich zusammenbringen? Unsere Expert:innen unterstützen Sie dabei, den Wandel reibungslos und effektiv zu gestalten. Wir bieten maßgeschneiderte Change-Management-Strategien, die Ihre Mitarbeitenden einbeziehen, Ängste abbauen und die Akzeptanz von KI fördern. Sprechen Sie uns an: Unsere Kontaktdaten finden Sie in unseren Autorenprofilen.  

 
Auf unserer Themenseite Future Organization finden Sie einen Überblick, was Organisationen tun können, um zukunftsfähig zu sein – inklusive passendem Change-Management.

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