Diese Werte vertritt die Generation Z
Jede Generation hat angeblich andere Werte: Geld, Status, Entfaltung, Nachhaltigkeit. Doch was erwartet die Generation Z von ihren Jobs und dem kulturellen Umfeld? In einer Studie haben wir untersucht, welche Ansprüche die junge Generation an Gleichberechtigung, Diversität und den Wertekanon ihrer Arbeitgeber stellt.
Weil Unternehmen wegen des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels darauf angewiesen sind, möglichst viele Top-Talente zu rekrutieren und zu binden, wird die Generation Z im Personalmix immer wichtiger. Doch deren Vertreter ticken angeblich ganz anders – daher wollten wir mit einer Studie herausfinden, was Menschen vom Arbeitsleben erwarten, die zwischen 1995 und 2010 geboren sind.
Durchgeführt wurde die Studie 2023 von metafinanz in Zusammenarbeit mit Academy Consult, der studentischen Unternehmensberatung der Münchner Hochschulen. Ziel war es, vor allem Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie sich Organisationen auf den Generationenwandel vorbereiten und als Arbeitgeber attraktiv aufstellen können. Dieser Beitrag dreht sich um die Werte der GenZ.
Was begeistert die GenZ?
Für die Studie wurden Studierende in Deutschland mit den Jahrgängen 1997 bis 2005 befragt. Insgesamt haben 185 Studierende geantwortet.
Um die Ergebnisse einzuordnen, wurden sie entsprechend ihres Potenzials, Zufriedenheit bei der GenZ zu stiften, kategorisiert: Womit kann ein Unternehmen die GenZ von sich begeistern, welche Punkte werden einfach vorausgesetzt? Dabei wurden 24 Hypothesen in 8 Themenfelder eingeordnet.
- Begeisterungsmerkmale schaffen Zufriedenheit überproportional zum Erfüllungsgrad, aber keine Unzufriedenheit bei Nichterfüllung.
- Leistungsmerkmale schaffen Zufriedenheit proportional zum Erfüllungsgrad.
- Basismerkmale schaffen bei Erfüllung keine Zufriedenheit. Werden sie jedoch nicht erfüllt, wächst die Unzufriedenheit.
Haben Sie Interesse an den detaillierten Studienergebnissen? Dann laden Sie hier kostenlos unser Whitepaper zur Studie herunter!
Welche Werte vertritt die GenZ?
Ein diverses Mitarbeiterumfeld sowie wohltätiges Engagement des Arbeitgebers sind laut Studie zwei „Begeisterungsmerkmale“ für die GenZ. Die Vielfalt wurde von 63 Prozent der befragten Frauen und 54 Prozent der Männer sehr hoch priorisiert („würde mich sehr freuen“). Darunter rangieren noch andere Merkmale wie die Beförderung nach individueller Leistung, vielfältige Arbeitsaufgaben und -tätigkeiten, ein ökologisch nachhaltiges Handeln des Unternehmens sowie die Geschlechtergleichberechtigung in allen Hierarchiestufen. Den letzten Punkt haben 60 Prozent der Frauen und 36 Prozent der Männer sehr hoch bewertet.
Handlungsempfehlungen für Werte und Kultur
Gerade die Themen Diversität und Gleichberechtigung sind in den Köpfen der GenZ stark verankert. Zu den verschiedenen Anforderungen haben wir eine Vielzahl von Handlungsempfehlungen für Unternehmen abgeleitet. Exemplarisch sind hier genannt:
Gleichberechtigung
Hintergrund: Frauen würden sich gegenüber Männern nach wie vor oftmals nicht gleichberechtigt fühlen und von älteren Generationen häufig weniger ernst genommen. Zudem gibt es nach wie vor deutlich mehr Männer in Führungspositionen als Frauen. Daraus erfolgen folgende Handlungsempfehlungen:
- Beförderung stets nach objektiven Kriterien und unabhängig vom Geschlecht;
- Aktive Inklusion von Frauen, beispielsweise durch Einführung eines Karrierecoachings;
- Workshops und Informationen zu unbewussten Vorurteilen und wie man sie am besten vermeiden kann.
Diversity
Hintergrund: Diversität ist wichtig für die GenZ, damit sich Mitarbeitende im Unternehmen wohlfühlen. Vielfalt gestaltet die Zusammenarbeit produktiver und kreativer, da Probleme aus verschiedenen Perspektiven und Hintergründen angegangen werden. Hinzu kommt die Vielfalt der Aufgaben, getrieben von der extremen Schnelllebigkeit in sozialen Medien und dem Wunsch nach Abwechslung. Daraus erfolgen folgende Handlungsempfehlungen:
- Einsetzen von Mitarbeitenden in möglichst unterschiedlichen Aufgaben sowie regelmäßige Mitarbeitergespräche;
- Explizite Beachtung diverser Hintergründe im Recruiting-Prozess sowie die Einführung eines „Diversity-Beauftragten“;
- Workshops zum Thema Diversität, etwa zu unbewussten Biases.
Von Werten zur Wertschätzung
Nicht nur die Werte, sondern auch die Wertschätzung kann dazu beitragen, eine positive Arbeitsumgebung zu schaffen, in der man gerne arbeitet und bleibt. Dies wird getrieben durch das Gefühl der Individuen, in der Organisation gesehen zu werden. Wertschätzung kann auch zur Verbesserung der Kommunikation und Zusammenarbeit beitragen, da Menschen, die sich geschätzt fühlen, eher bereit sind, offen und ehrlich zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten. Für die GenZ sollte sich die Wertschätzung allerdings auch in monetärer Hinsicht zeigen, etwa durch Gehaltserhöhungen oder Bonus-Zahlungen. Zudem wünschen sich die Befragten regelmäßige Gespräche, in denen individuell auf den Menschen eingegangen wird.
Allerdings zeigt sich hier in der Studie auch eine Kontroverse: Zwar wünscht sich die GenZ an den aktuellen Wandel angepasste und aktiv gelebte Unternehmenswerte, jedoch erlebt sie Unternehmenswerte oft nur als leere Buzzwords. Daher fordern 59 Prozent der Befragten auch, in die Entwicklung der Unternehmenswerte miteinbezogen zu werden, um sich auf weniger, dafür aber relevante Punkte fokussieren zu können.
