New Work

New Work, New Leadership: Führung in agilen Strukturen

Artikel

27.06.2023

Arbeiten ohne Chefin oder Chef? Was sich im ersten Moment nach Befreiung anhört, beherbergt auf den zweiten Blick auch Herausforderungen. Über Chancen und Risiken von verteilter Führung sprechen wir in Folge 6 unseres Podcasts menschen.reden.metatalk.

„Wir brauchen mehr Führungsspieler!“ Wenn über Fußball philosophiert wird, über Erfolg und Misserfolg von Teams, dann ist die Frage nach Alphatieren und „echten“ Kapitänen nicht weit. Flache Hierarchien? Klingt schön und gut, aber ohne Führungsfiguren wie Lothar Matthäus oder Bastian Schweinsteiger geht es nicht – da sind sich die 82 Millionen Bundestrainer:innen hierzulande oft einig.

Auch die meisten Unternehmen in der Wirtschaft setzen auf das Konzept von Führungsspieler:innen – oder hier passender formuliert: auf Vorgesetzte, die Führungskompetenzen bündeln. Dieses Modell ist altbewährt, gibt Klarheit und Prozesssicherheit. Doch ist es in einem agilen, immer komplexer werdenden Arbeitsumfeld auch die ideale Lösung? Für uns als metafinanz definitiv nicht.

Unser Führungsspieler ist das Team

In der metafinanz haben wir uns mit unserer Umstrukturierung für ein Arbeiten ohne formale Führungskräfte entschieden. Unser Führungsspieler ist das Team, keine Einzelperson. Wir setzen damit auf das Prinzip der verteilten Führung und verhindern so, dass einzelne Mitarbeitende zu Bottlenecks werden, die uns zum einen abhängiger und zum anderen träger machen. Agiles Arbeiten bedeutet für uns also auch agiles Führen – mit wechselnden Rollen und Verantwortungen. Denn New Work geht nur mit New Leadership.

Das bringt natürlich neue Herausforderungen mit sich. Nimmt man feste Führungskräfte aus einer Organisation, entsteht zunächst ein Vakuum. Entscheidungen, Befähigungen und mögliche Eskalationsstufen im Arbeitsalltag müssen neu gemanagt werden. „Für mich war die Umstellung erst ein wenig beängstigend, weil mehr Selbstständigkeit gefordert ist und man sich entsprechend um einiges selbst kümmern muss“, gibt Claudia Tomii, Scrum Master und Agile Coach bei metafinanz, im Podcast zu. Allerdings habe sie nun „viele Freiheiten, die ich heute nicht mehr aufgeben will“.

Individuelle Freiheiten fördern

Diese individuellen Freiheiten fördern wir als Unternehmen ganz bewusst. Wir wollen den Mitarbeitenden mehr Eigenverantwortung und damit mehr Führungskompetenz geben. Verteilte Führung sorgt zudem dafür, Wissen in der Organisation zu entmonopolisieren. Dadurch gelingt es uns, Unternehmer:innen im Unternehmen aufzubauen. Im Einklang mit der allgemeinen Vision der metafinanz entscheiden die einzelnen Teams – wir nennen sie Business Areas – ganz autonom, welche Ziele sie erreichen, welche Kund:innen sie ansprechen, welchen Markt sie bedienen wollen und wie sie sich dafür personell und finanziell aufstellen müssen, um profitabel zu sein.

Wie sich die lange Reise hin zur verteilten Führung für die Mitarbeitenden angefühlt hat und welche ganz persönlichen Herausforderungen und Chancen hier existieren, erzählen Claudia Tomii und Johanna Belser, Principal BI Consultant, in unserer neuen Folge von menschen.reden.metatalk.

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Quelle Titelbild: AdobeStock/fotogestoeber

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