CO2-Emissionen effektiver bestimmen, berichten und managen
Nachhaltigkeit in Unternehmen steht am Scheideweg – zwischen dem analogen und dem digitalen Ansatz. Am Beispiel des CO2-Fußabdrucks zeigt sich jedoch, dass Nachhaltigkeitsbeauftragte keine echte Wahl haben. Wenn sie effizient vorgehen, strategisch planen und ihre eigene Position stärken wollen, müssen sie mit einem Tool arbeiten und Prozesse automatisieren. Wie die Welt von morgen aussehen kann, zeigen wir hier.
Die Berichterstattung nach der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) im Rahmen der „European Sustainability Reporting Standards“ (ESRS) wird dieses Jahr zum ersten Mal Pflicht. Dies stellt Firmen sowie Nachhaltigkeitsmanager in ganz Europa vor große Herausforderungen. So zielen die ESRS darauf ab, nicht-finanzielle und finanzielle Berichterstattung gleichzustellen – dies bringt die Nachhaltigkeitsberichterstattung auf ein neues Niveau. Denn Nachhaltigkeits-Reporting schüttelt man sich nicht aus dem Ärmel: Es geht um handfeste Zahlen, präzise Berechnungen und eine Dokumentation, die Wirtschaftsprüfer akzeptieren.
Ein zentraler Baustein der CSRD ist das Erfassen von CO2-Kennzahlen. Mit manueller Umsetzung wurde einst die Grundlage geschaffen, doch diese hält den neuen Anforderungen der ESRS nicht mehr Stand. Aber in jeder Herausforderung liegt gleichzeitig eine Chance, denn mit einem passsenden Sustainability-Tool können Nachhaltigkeitsbeauftragte Emissionen nicht nur präzise messen und berichten, sondern auch steuern. So können sie sich auf ihre wesentliche Arbeit – das Ergreifen und Überwachen von Maßnahmen – konzentrieren. Dies wertet auch ihre eigene Position als Nachhaltigkeitsmanager auf.
CO2-Berichterstattung: Herausforderung Daten
Da in den zentralen Funktionen über Fachbereiche, Produktion und Logistik bis hin zu Kunden und Lieferanten überall CO2-Emissionen verursacht werden, funktionieren manuelle Lösungen für ein effizientes und wirkungsvolles CO2-Reporting nicht. Ohne passendes Tool für die Automatisierung verschlingt die Aufgabe zu viel Zeit und Ressourcen.
Ein Beispiel: Bei metafinanz bedeutete das CO2-Reporting früher ein mühseliges Zusammensuchen aus mehr als 3.000 Datenquellen und Dateiformaten, die teils manuell ausgelesen und analysiert werden mussten. Dazu gehörten unter anderem Excel-Tabellen, Fotos, E-Mails und Rechnungen in PDF-Form. Während der Aufbereitungsphase müssen sich Nachhaltigkeitsverantwortliche einen Überblick verschaffen, welche Daten welchen Emissionskategorien zugeordnet werden, und diese größtenteils manuell zuweisen.
Bei Ermangelung konkreter CO2-Werte werden im zweiten Schritt die CO2-Werte der jeweiligen Kategorien anhand spezifischer Emissionsbibliotheken ermittelt. Doch gibt es zahlreiche länder- und branchenspezifische Libraries für die Kalkulation der entsprechenden CO2-Kennzahlen, oft in Fremdwährungen und noch nicht inflationsbereinigt. Diese Datensammlung und -auswertung nimmt je nach Unternehmensgröße mehrere Wochen bis Monate in Anspruch.
Wie läuft die automatisierte CO2-Erfassung ab?
Angesichts der Komplexität ist bereits der Mittelstand auf eine toolgestützte Lösung für das Nachhaltigkeitsmanagement angewiesen. Mit ihr lassen sich beispielsweise Rohdaten hochladen, Kategorien automatisch zuweisen und Emissionen in Sekundenschnelle berechnen. Zudem können die Emissionen in den verschiedenen Scopes samt Unterkategorien und Lieferanten sowie Jahresvergleiche und Zielwerte in einem Dashboard dargestellt werden. Nachhaltigkeits-Manager sparen sich diverse manuelle Zwischenschritte und viel Zeit, zudem sinkt die Fehlerquote.
Die Automatisierung der Datenerfassung, Datenanalyse und ist nicht nur effizienter, sondern setzt neues Potenzial frei: So lassen sich sinnvolle Ziele definieren und in der Organisation kommunizieren. Zudem wird der Fortschritt gemessen. Mit einer CO2-Strategie können Nachhaltigkeitsmanager ihre Rolle vom reinen Reporting zur aktiven Steuerung und Einflussnahme entwickeln. Und das alles mit aktuellen Zahlen.
Wofür Firmen CO2-Kennzahlen automatisiert erfassen:
- Um Nachhaltigkeitsberichte zu veröffentlichen
- Um Echtzeitdaten zu CO2-Emissionen zu sehen
- Um vom reinen Reporting in die Steuerung zu wechseln
- Um sinnvolle Ziele vorzugeben und zu kontrollieren
Was bedeutet das konkret?
- Erster Schritt – die Datenaufbereitung: Wir haben einen KI-gestützten Prozess entwickelt, um Rechnungsdaten automatisiert auszulesen und den jeweiligen Emissionskategorien zuzuordnen. Dies bedeutet, dass unsere Nachhaltigkeitsbeauftragte diese vorab erfassten und zugeordneten Daten nicht mehr manuell eingeben, sondern nur noch auf ihre Richtigkeit überprüfen muss. So lassen sich bis zu 400 Rechnungen am Tag prüfen.
- Zweiter Schritt – Die Emissionsberechnung: Die Rechnungsdaten werden somit richtig aufbereitet in unserem Data Warehouse abgelegt. Dort können sie automatisch von unserem Tool, dem Microsoft Sustainability Manager, abgerufen werden. Es ist hier kein manueller Upload mehr nötig.
- Dritter Schritt – die Auswertung: Um detaillierte Ansichten der Nachhaltigkeitskennzahlen zu erhalten, haben wir für metafinanz ein separates Monitoring-Dashboard in Microsoft PowerBI erstellt. Die Daten lassen sich automatisch vom Microsoft Sustainability Manager in das PowerBI-Dashboard transferieren. In dessen Analysebereich ist eine Filterung nach Scopes, Abteilungen und Emissionskategorien möglich. Daraus ergeben sich konkrete Einsichten, beispielsweise eine Untersuchung der größten Emissionsverursacher oder Trendverläufe über verschiedene Zeiträume hinweg. Die Daten lassen sich als ganze Zahlen und als Prozentwerte ausgeben.
Mit der automatisierten CO2-Erfassung können Nachhaltigkeitsmanager nicht nur im Nachgang über die Entwicklung berichten, sondern auf Basis tagesaktueller Daten Analysen fahren, Entscheidungen treffen und Ziele genau verfolgen.
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