Von Firmenkultur bis Technologie: Was zeichnet ein elternfreundliches Unternehmen aus?
Das lässt Eltern in Teilzeit oft verzweifeln: Traditionelle Organisationsstrukturen und Arbeitszeitmodelle sind kaum vereinbar mit den Erfordernissen der Kinderbetreuung. Zeit für eine neue Unternehmenskultur – unterstützt durch ein HR-System, das Flexibilität ohne bürokratische Hürden ermöglicht.
Wenn Nachwuchs da ist, müssen Eltern Ihre Karriereplanung überarbeiten und vor allem Ihre Arbeitszeit anpassen. Leider betrifft das in der Realität häufig bisher nur die Mutter. Glücklicherweise gehen aber auch immer mehr Väter gemeinsam mit Ihrer Partnerin in Teilzeit und kümmern sich gleichberechtigt um das Kind – so bin ich selbst zu einem Artikelthema gekommen.
Meine Frau und ich arbeiten beispielsweise jeweils 28 Stunden pro Woche. Das ist für uns genug, damit wir beide unsere Karrieren weiterverfolgen können, aber nicht zu viel, um noch genug Zeit und Energie für unsere Tochter zu haben. Ein Problem bleibt für uns in der Teilzeit aber bestehen: Mal ist das Kind krank, mal muss spontan und flexibel eine Abholung von der Oma organisiert werden, und ein Termin muss per Telefon im Auto stattfinden. Hier braucht es flexible Prozesse sowie mobile und effiziente IT-Tools, die unterstützen und nicht behindern.
Ganz oder gar nicht – das Väter-Dilemma
Unternehmen, denen etwas an ihren Mitarbeiter:innen liegt, sollten für jedes Arbeitszeitmodell und jede Flexibilität in der Wochenarbeitszeit offen sein – egal, welches Geschlecht das bei ihnen beschäftigte Elternteil hat. Das sogenannte Work-Life-Blending ist gerade für Eltern in Teilzeit enorm wichtig. metafinanz ist solch ein Unternehmen. Aber das ist leider längst nicht der Normalfall. Viele Personaler:innen und Kolleg:innen betrachten insbesondere männliche „Teilzeitler“ als Angestellte mit fehlendem Ehrgeiz. Hier ist dringend ein Umdenken angesagt.
Erste Voraussetzung dafür ist eine HR-Abteilung, die von der Arbeitnehmerseite aus denkt und sich dabei im Einklang mit der Unternehmensspitze weiß. “Für HR muss der Mitarbeitende zum Kunden werden!” Eine zeitgemäße Personalentwicklung geht von vornherein davon aus, dass Frauen eines Tages Mütter und ihre Partner Väter werden können – und beide sich gleichberechtigt und mit reduzierter Arbeitszeit um den Nachwuchs kümmern. Für viele Unternehmen führt diese Erkenntnis allerdings zu einem Kulturshock.
Antragsgenehmigungsplicht – nein danke!
Sicher sind arbeitende Eltern nicht ganz so „pflegeleicht“ wie Singles ohne familiäre Verpflichtungen. Neben kürzerer Wochenarbeitszeit brauchen wir auch mehr Raum für Spontanität. Kinder werden nun einmal unerwartet krank: Sie fangen sich Viren ein, fallen von der Schaukel oder verderben sich den Magen. Da muss der Vater oder die Mutter plötzlich ganztags zu Hause bleiben.
In einem kleinen Betrieb geht das manchmal auf Zuruf. Bei größeren Unternehmen ist das etwas komplizierter: Um den Überblick über Anwesenheiten und Fehlzeiten zu behalten, schaffen sich HR-Bereiche gern bürokratische Gerüste mit penibel einzuhaltenden Genehmigungsprozessen. Jede Abwesenheit oder Homeoffice-Tage sind vorab zu beantragen und zu genehmigen.
An den Bedürfnissen der Mütter und Väter gehen solche Systeme selbstredend vorbei. Berufstätige Eltern brauchen ein durchgehend digitales, Self-Service-gesteuertes und „antragsgenehmigungsfreies“ HR-System mit schlanken Prozessen, auf das sie auch mobil von zu Hause oder unterwegs zugreifen können.
Selbstorganisation und Eigenverantwortung
Eine neue Unternehmenskultur funktioniert nicht ohne die passende Technologie. Die HR-IT-Umgebung bei metafinanz ist konsequent auf Selbstorganisation, Eigenverantwortung und Flexibilität ausgelegt. Wer ein krankes Kind betreuen muss, hat keine Zeit für komplizierte Anträge – und kann nicht darauf warten, dass sich jemand zu einer Genehmigung bereitfindet. Ein kurzer Eintrag im System und eine spontane Info an das direkte Team muss reichen.
Für moderne, mitarbeiterorientierte Unternehmen sind auch vorübergehend abwesende Arbeitskräfte ein Asset, das es zu pflegen gilt. So dürfen bei metafinanz beispielsweise Schwangere ihren Arbeitsplatzrechner mit in den Mutterschutz nehmen, damit sie in Kontakt und auf dem Laufenden bleiben. Für die Zeit nach der Geburt gibt es eine unternehmensweite Plattform, auf der sich Eltern austauschen können. Und für den Fall, dass Eltern zeitweilig im Homeoffice arbeiten müssen oder wollen, werden etwas ältere Kinder übergangsweise sogar virtuell betreut – mit Bastel-Workshops oder in der Lesewerkstatt.
Es wird höchste Zeit, dass noch viel mehr Unternehmen endlich die Stellung ihrer Personalabteilung und deren Selbstverständnis sowie die zugehörigen Tools und Prozesse überdenken. HR muss zum Berater und Partner des Mitarbeitenden werden und wertschöpfende Haltung verinnerlichen, denn darin liegt ihre Stärke. Die “internen Kunden” sowie die Mitarbeitenden von heute wollen zu Elternzeit und Teilzeit, Entwicklung und Perspektiven beraten und unterstützt werden – und nicht ausgedruckte Antragsformulare zum Selbststudium abholen.
Quelle Titelbild: AdobeStock / New Africa