Ein junger Mann mit Brille sitzt auf einem Stuhl. Er hat einen Laptop auf dem Schoß und lacht.
ESG Transformation

ESG umsetzen – positive Impulse für alle Bereiche

Artikel

24.05.2024

Die Regulatorik für Environmental, Social und Governance (ESG) ist auf dem Weg. Ihre Umsetzung stellt Unternehmen vor Herausforderungen, und die Auswirkungen treffen alle Bereiche einer Organisation. Letzteres ist jedoch auch eine gute Nachricht, denn ESG trägt zur Zukunftssicherheit von Unternehmen bei. 

Green Deal, EU Taxonomie, CSRD und LKSG – für die ESG-Regulierung drängt eine Fülle von Standards auf den Markt. Die Vielzahl an regulatorischen Anforderungen stellt Unternehmen vor Herausforderungen, die für sie geltenden Reporting-Pflichten zu identifizieren und umzusetzen.   

ESG-Kennzahlen sind Bestandteil des Lageberichts und müssen somit als Teil des Jahresabschlusses auditiert werden – dies kostet Zeit und Geld. Hinzu kommen Aufwände für externe Beratung beziehungsweise Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die neue Systeme und neue Prozesse einführen, um die notwendigen Kennzahlen zu erheben. Folglich werden die regulatorischen Arbeiten zusätzlich zum Tagesgeschäft überwiegend als eine Belastung gesehen, die keinen Mehrwert bringt. 

Für Unternehmen, die ESG als Pflicht verstehen, der man Genüge tun muss, kann das durchaus zutreffen. Aber es gibt auch Organisationen, die die ESG-Regulierung als Impuls für Verbesserungen aufgreifen. Ihnen eröffnen sich viele Möglichkeiten, sich zukunftssicher aufzustellen und identifizierte Potenziale zu nutzen. Denn die ESG-Regulierung wirkt sich positiv auf strategische Rollen, Funktionen und Bereiche im Unternehmen aus. 

  • Top-Management: ESG setzt Impulse für die Strategieplanung der Führungsgremien, wenn Handlungsoptionen entwickelt und Ziele definiert sowie priorisiert werden. Hier bietet sich die Gelegenheit, insbesondere die Resilienz des eigenen Unternehmens im Hinblick auf Robustheit, Resistenz und Regenerierung zu stärken. Zudem ist das Management Board ein entscheidender Erfolgsfaktor für Nachhaltigkeitsinitiativen: Steht der Vorstand voll hinter der ESG-Strategie, hat das einen positiven Effekt auf Akzeptanz in der Belegschaft. 
  • Risikomanagement: ESG-Risiken müssen identifiziert, quantifiziert und in die bestehenden Risikodimensionen integriert werden. Diese Aufgaben stärken die Bedeutung des Risikomanagements im Unternehmen (weitere Informationen).  
  • Öffentlichkeitsarbeit: Auch wenn ESG kein Multi-Tool für Reputation und Greenwashing sein darf, bietet es Ansatzpunkte für positive und proaktive Kommunikation nach innen und außen.  
  • Einkauf: ESG-Regulierung stärkt den Anreiz, klimaneutrale Produkte zu beschaffen und auf den CO2-Ausstoß beim Einkauf von Produkten sowie Services zu achten. Davon profitiert nicht nur der eigene ökologische Fußabdruck, sondern auch alle Kundenunternehmen, die über ihre Lieferketten Rechenschaft ablegen. 
  • IT-Organisation: Effizientes Coding (Green Coding) kann helfen, in der Informationsverarbeitung Energie und folglich Kosten einzusparen. Zudem fließen ESG-Kriterien im IT-Outsourcing zunehmend in das Provider-Management und die Provider-Auswahl ein (weitere Informationen). 
  • Lagebericht / Reporting: Tools zur Erhebung und Verarbeitung der Daten für das ESG-Reporting helfen dabei, die Aufgabe effizient und effektiv zu erledigen. Neben Nachhaltigkeitsberichten über die Entwicklung in der Vergangenheit lassen sich hiermit auch aussagekräftige Nachhaltigkeits-KPIs definieren und systematisch erfassen. Hierdurch können Rückschlüsse auf die Auswirkungen der bestehenden Vorgehensweise gezogen werden, um eine zukunftsgerichtete Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln, die sich an relevanten Zielen orientiert.  
  • Sustainability-Manager: Die Funktion der Nachhaltigkeits-Manager wird in einigen Unternehmen neu geschaffen. Dies erleichtert die übergreifende Zusammenarbeit im Spannungsfeld zwischen den Fachbereichen und trägt somit unter anderem zu effizienteren Prozessen innerhalb des gesamten Unternehmens bei. 

Fazit 

ESG wird sich in wenigen Jahren zu einem Standard der Unternehmensführung mit regulierten Publikationspflichten und Zertifizierungen entwickeln. Davon betroffen sind alle Abteilungen einer Organisation. Durch den ganzheitlichen Einfluss der Regulierung kann man an vielen Stellen Verbesserungen umsetzen, die nicht nur der Umwelt, sondern auch den Mitarbeitenden und Kunden eines Unternehmens nutzen.  

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