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Business Continuity Management: Strategien gegen den Fachkräftemangel

Artikel

30.08.2024

Der Fachkräftemangel hat das Business Continuity Management (BCM) erreicht und Unternehmen kämpfen mit unbesetzten Stellen und hohen Gehaltsvorstellungen. Statt auf das Abwerben fertiger Fachkräfte zu setzen, sollten Unternehmen in die eigene Ausbildung und Weiterbildung investieren. Erfahren Sie, wie Sie durch gezielte Maßnahmen Ihr Team stärken und langfristig erfolgreich bleiben können.

Der Fachkräftemangel ist auch im Business Continuity Management angekommen: Es sind viele Stellen ausgeschrieben, Headhunter sind aktiv, unsere Kunden können vakante Stellen kaum mit qualifiziertem Personal nachbesetzen. Die Gründe und Maßnahmen liegen oft nah nebeneinander: Zu wenig Budget trifft auf hohe Gehaltsvorstellungen, unattraktive Standorte und fehlende Ausbildungsperspektiven. Hinzu kommt, dass viele Stellen erst besetzt werden, wenn die Vorgänger:innen in Rente gehen, ohne dass eine Einarbeitung stattfindet.

Unternehmen versuchen daher, als Arbeitgeber attraktiver zu werden, etwa durch bessere Work-Life-Balance und Zusatzangebote. Die Investition in die eigene Ausbildung von Fachkräften wird dagegen selten in Betracht gezogen. Der Fokus liegt auf dem Abwerben „fertiger“ Fachkräfte statt auf dem Aufbau eigener Talente.

BCM und Krisenmanagement: Keine Ausbildung im klassischen Sinn 

Wie in so vielen Expertengebieten gibt es auch im BCM und Krisenmanagement keine klassische Ausbildung. Wenn man Glück hat, werden die Themen in einem Semester im Studium behandelt. Das Wissen muss somit anderweitig angeeignet werden. Fortbildungen und Training-on-the-Job sind hier die Mittel der Wahl. 

Deckt jedoch bisher niemand im Unternehmen das Thema ab, fällt Training-on-the-Job weg – außer man trainiert sich selbst. In diesem Fall bleibt nur noch die Fortbildung als Möglichkeit, sich Wissen zu BCM und Krisenmanagement anzueignen. Aber es ist nicht einfach, etwas in die Praxis umzusetzen, was man gerade in einer Schulung gelernt hat. Zumindest ein Sparring mit einer erfahrenen Person sollte möglich sein, um in der Umsetzung nicht nur mit sich allein diskutieren zu müssen.  

Temporäre Begleitung als Erfolgsrezept 

Ich selbst komme aus der Informatik und bin ungeplant zu Business Continuity und Krisenmanagement gekommen. Meinen Job im Qualitätsmanagement hatte ich gerade neu angetreten, da wurde ich schon in ein Projektmeeting geschickt. Das Thema war Disaster Recovery, was sich dann zu Business Continuity und Krisenmanagement ausgedehnt hat. 

Das Problem: Ich hatte viel technisches Know-How und Branchenkenntnis, aber keine Ahnung vom Thema des Projekts. Dort arbeitete ich zusammen mit einem internen Projektleiter und zwei externen Beratern, einer sehr erfahrenen, einer mit Hands-on-Mentalität). Ein Jahr lang wurde ich mitgenommen, habe nach und nach immer mehr Aufgaben und nach rund einem Jahr dann das Thema übernommen – ich war der „Master of Disaster“.  

Insbesondere von dem erfahrenen Berater habe ich so viel gelernt, dass ich ihn heute noch als meinen Mentor bezeichne. Er hat mir die Themen nicht nur inhaltlich nähergebracht, sondern auch Tricks und Kniffe insbesondere im Umgang mit dem Top Management vermittelt. Das war in meinem Leben eine unglaublich wertvolle und lehrreiche Zeit. Auch wenn sie gerade mal ein Jahr lang gedauert hat, ist sie mir nachdrücklich in Erinnerung geblieben.  

Heute, also mehr als ein Jahrzehnt später, unterstütze ich als BCM-Expertin unsere Kunden dabei, erfolgreich BCM und Krisenmanagement ein- und durchzuführen. Aber ohne die Begleitung im ersten Jahr wäre ich wahrscheinlich nicht hier. 

Erfahrung teilen – Gemeinsam wachsen 

Das, was ich damals erlebt habe, lebe ich heute noch. Kolleg:innen mit Ambitionen, in mein Themengebiet zu wechseln, nehme ich mit und unterstütze sie dabei, Expertise aufzubauen. Ich gebe meine Erfahrungen und mein Wissen weiter. Und lerne selbst viel dazu, denn die Zeit steht nicht still und Themenfelder verändern sich.  

Bei unseren Kunden ist das Thema Fachkräftemangel natürlich auch angekommen. Die Anforderungen in den Stellenanzeigen können oft nicht annähernd abgedeckt werden. Und hier kommen wir ins Spiel: Während wir die Implementierung von Business Continuity und Krisenmanagement umsetzen, begleiten wir unerfahrene Mitarbeitende, nehmen sie sozusagen an die Hand, um ihnen das richtige Handwerkszeug an die Hand zu geben.  

Am Anfang sind Neulinge bei den Terminen dabei, um sich mit dem Thema vertraut zu machen. Nach und nach übertragen wir Themen, denn Wissen entsteht am besten durch aktives Handeln. Schon nach kurzer Zeit bereiten wir die Kolleg:innen auf die Durchführung von Terminen vor, damit sie mit diesem Thema im Unternehmen sichtbar werden. Wir bewegen uns also in den Hintergrund, sind aber weiterhin unterstützend dabei. Wichtig ist, dass die Neulinge von Beginn an Aufgaben übernehmen, um durch praktische Erfahrungen zu lernen – ganz im Sinne von „Learning by Doing“. 

Unsere Kunden haben am Ende der Projektphase ein funktionierendes BCM und Krisenmanagement und qualifizierte Fachleute, die das Thema im Unternehmen weiter betreuen und ihr Wissen weitergeben können.  

Fazit 

Mein Tipp: Vertrauen Sie auf Bewerber:innen mit Motivation und Potenzial, auch wenn ihnen die fachliche Expertise noch fehlt. Wir helfen dabei, diese Lücke zu schließen, indem wir gezielt in die Weiterbildung und Einarbeitung investieren. Sind Sie bereit, diesen Weg gemeinsam zu gehen und Ihr Team zu stärken? Dann kontaktieren Sie mich für eine individuelle Beratung und lassen Sie uns zusammen die passende Strategie entwickeln. 

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