AI Leadership & Decisions: Führung in Zeiten der Künstlichen Intelligenz

Stellen Sie sich vor, Sie könnten große Mengen der Unternehmens- und Marktdaten in Sekundenschnelle analysieren und nahezu in Echtzeit fundierte, datengetriebene Entscheidungen treffen. Genau dieses Szenario rückt mit dem Fortschreiten der generativen KI in erreichbare Nähe. Dies bringt aber einige Herausforderungen und wichtige Fragen in Sachen Führung und Entscheidungen mit sich.

Zukunftsbild und Strategie

Wie bereits erwähnt, geht eine vollständige und erfolgreiche KI-Transformation über technologische Veränderungen weit hinaus. Unternehmen und ihre Führungskräfte müssen sich darüber klar werden, was der KI-Einsatz für die Geschäftsprozesse, die Zusammenarbeit und die Führung bedeutet. Sie sollten ein Zukunftsbild oder eine Transformationsvision entwickeln, wie ihre Organisation künftig arbeiten wird – und darauf aufbauend eine klare Strategie, die sich in die Unternehmenskultur einfügt. Ein offener Dialog und eine transparente Kommunikation sind die Grundlage einer solchen Strategie, um Vertrauen aufzubauen und Ängste zu minimieren. 

„AI eats culture for breakfast”

Peter Drucker, Pionier der modernen Managementlehre, sagte einst: „Culture eats strategy for breakfast“ und betonte damit den starken Einfluss der Unternehmenskultur auf die Vision und die Strategie. Heute könnte es heißen: „AI eats culture for breakfast.“ Was bedeutet das? KI wird aufgrund ihrer großen Auswirkungen auf die Effizienz in sämtlichen Bereichen der Unternehmen die Unternehmenskultur vor große Herausforderungen stellen. Es besteht die Gefahr, dass es zu einem großen Spannungsfeld kommt: zwischen der in den vergangenen Jahren zunehmend geförderten menschenzentrierten Unternehmenskultur und einer Technologie, die durch Automatisierung und Leistungssteigerung große Effizienzen heben kann.

Neue Geschäftsprozesse erfordern voraussichtlich neue Rollen und Qualifikationen und verändern das Organisationsdesign und damit die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften. Diese Veränderungen werden starken Einfluss auf die bestehende Unternehmenskultur haben. Damit KI nicht die menschenzentrierten Unternehmenskulturen zerstört, sind Führungsetagen gefordert, ein neues Selbstverständnis und Mindset zu fördern, die eine symbiotische Zusammenarbeit von KI und Mensch zum Ziel haben.

Der Mensch steht im Mittelpunkt

Denn trotz der Automatisierung vieler Prozesse durch KI bleibt die menschliche Komponente der Führung unerlässlich. Führungskräfte müssen in einer KI-gestützten Unternehmenskultur umso mehr ihre emotionale Intelligenz stärken, um effektiv zu kommunizieren, Mitarbeitende zu motivieren und ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen. Darüber hinaus haben sie – weil die KI ihnen repetitive, administrative und Wissensaufgaben abnimmt – mehr Kapazitäten, um Beziehungen zu den Mitarbeitenden zu intensivieren sowie empathische und vertrauensvolle Verbindungen zu Kund:innen und Partner:innen aufzubauen.

Die aktuelle rasante technologische Entwicklung erfordert von den Führungskräften außerdem eine höhere Unsicherheitskompetenz, da sie Entscheidungen mit weitreichenden Konsequenzen treffen, auch wenn nicht alle Informationen verfügbar sind oder die Zukunft ungewiss ist. Sie müssen in der Lage sein, die Mitarbeitenden durch unsichere Zeiten zu führen, indem sie Vertrauen und Stabilität vermitteln und gleichzeitig offen für Anpassungen und neue Wege sind.

Von Entscheidungen zum Entscheidungsmanagement 

Führungskräfte sollten sich ihrer neuen Rolle bewusst werden: Sie werden von traditionellen Entscheider:innen zu Entscheidungsmanager:innen. Der Einsatz von KI erfordert eine Verschiebung weg von rein intuitiven Entscheidungen hin zu einem Ansatz, der stärker auf Analysen und prognostischen Daten basiert. Führungskräfte müssen lernen, mit einer größeren Menge an Informationen umzugehen, diese Daten richtig zu interpretieren und die Empfehlungen von KI-Systemen kritisch zu bewerten. 

Um die Führungskräfte in den Unternehmen darauf vorzubereiten, sollten Organisationen sie – ebenso wie die Mitarbeitenden – schnellstmöglich motivieren und befähigen, die neue Technologie zu verstehen und zu nutzen. Ein gut strukturiertes AI Leadership-Training und Empowerment der Führungskräfte und Mitarbeitenden gilt als eine der wichtigsten Aufgaben für eine erfolgreiche Transformation in eine KI-Organisation (siehe dazu Baustein „AI Empowerment“ im „House of AI Transformation“). Nur wenn die Führungskräfte das volle Potenzial der KI verstehen und selbst in der Lage sind, diese Tools zu bedienen, entdecken sie weitere Potenziale in ihrem Unternehmen und können die Mitarbeitenden dazu anhalten, die neue Technologie effektiv und verantwortungsvoll zu nutzen sowie die Kosten- und Geschwindigkeitspotenziale zu erschließen.

Fazit

Die Einführung von KI in Unternehmen verändert grundlegend die Rollen von Führungskräften und Entscheidungsprozesse. Um diese Transformation erfolgreich zu meistern, sind ein klares Zukunftsbild, eine durchdachte Strategie und eine angepasste Unternehmenskultur unerlässlich. Führungskräfte müssen ihre emotionale Intelligenz stärken und zu datenorientierten Entscheidungsmanager:innen werden. Ein gut strukturiertes AI Leadership-Training und das Empowerment der Mitarbeitenden sind entscheidend, um das volle Potenzial der KI zu nutzen und eine nachhaltige, zukunftsorientierte Unternehmenskultur zu fördern.

Für weiterführende Fragen zu “AI Leadership & Decisions”, für AI-Leadership-Trainings oder AI-Empowerment-Workshops stehen unsere Expert:innen gerne zur Verfügung.

Mehr zum „House of AI Transformation“ lesen Sie hier.

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