Person mit gestreiftem Oberteil ist von hinten zu sehen, wie sie einen gelben, halbgeöffneten Schirm über ihren Kopf hält.
Resilient Business

BCM-Trainingshandbuch für den Ernstfall

Whitepaper

29.08.2024

Krisenlagen sind momentan präsenter denn je: Cyber-Attacken, Kriege und angespannte Lieferketten erfordern dringend ein Umdenken im Business Continuity Management (BCM). Konkret bedeutet das: Unternehmen können sich nicht auf jede Eskalation vorbereiten – deswegen sollten sie sich vor allem darauf einstellen, schnell reagieren zu können. Clevere Methoden dafür gibt es.

Mit meinen Artikeln plädiere ich bereits seit geraumer Zeit für deutlich mehr Agilität und Flexibilität im BCM. Klar, es mutet beinahe wie die berüchtigte Quadratur des Kreises an. Denn kaum eine Disziplin muss so flexibel sein und gleichzeitig so verlässlich funktionieren wie das Krisenmanagement eines Unternehmens. Ein zentrales Ziel von BCM-Verantwortlichen sind deshalb robuste Prozesse, um eine stabile Organisation herzustellen. Allerdings garantieren sauber dokumentierte Prozessbeschreibungen noch nicht, dass sie im Ernstfall adäquat funktionieren. Der Unterschied zwischen Papiertiger und praktikabler Ernstfallhilfe ist demnach die größte Herausforderung.

Training wie im Profisport

Was also tun? Wie können die Krisenmanager:innen ihr Unternehmen resilient für mögliche Krisen aufstellen? Und wie können sie sich selbst darauf vorbereiten? Meiner Meinung nach können Profisportler:innen hier ein sehr gutes Vorbild sein. Er ist beispielsweise einer der meistverwendeten Sätze der Fußball-Bundesliga: „Ich habe Spieler XY deshalb aufgestellt, weil er im Training sehr gute Leistungen gezeigt hat.“ Training ist also alles, aber was ist das richtige Training?

Whitepaper mit zehn erprobten Methoden

Übersetzt ins BCM heißt das: „Nur wer regelmäßig und unter realen Bedingungen trainiert, kann im Ernstfall bestehen.“ Die Analogie lässt sich sogar so weit fortschreiben, dass lediglich 90 „Krisenminuten“ die Trainingsarbeit einer ganzen Woche zunichtemachen können.

Aus diesem Grund hat sich das metafinanz BCM-Team entschlossen, ein „BCM-Trainingshandbuch“ zu veröffentlichen; ein Whitepaper mit zehn Methoden, die Krisenmanager:innen und ihre Stäbe beherrschen sollten. Denn Krisenpläne gehören nicht in Schubladen. Sondern Resilienz muss dauerhaft gelebte Realität werden. Wie das bestenfalls funktioniert, erläutert unser Leitfaden. 

Übungen, die fruchten

In dem Dokument finden Sie Methoden, die sich Verantwortliche in einer Art intensivem Trainingsmodus zügig aneignen können, um erfolgreich Krisen zu meistern und den Ernstfall zu proben. Krisenmanagement definieren wir bei metafinanz als das Zusammenspiel verschiedener Elemente. Diese können Unternehmen und Organisationen Stück für Stück erlernen und einzeln oder in Kombination in Krisenübungen einsetzen. Denn auch hier, wie im Sport, macht die Vielfalt fit und nicht das einseitige Trainieren.

BCM-Methode: Das 3-Minuten-Update

Wie das konkret aussieht, möchte ich Ihnen zum Schluss mit einer der Methoden aus dem Whitepaper vorstellen: Das 3-Minuten-Update. Ziel ist es, schnell(er) zu reagieren, Routinen einzuüben und auch Problemlösungen zügig zu identifizieren. Die Teilnehmenden des Updates bekommen dabei ein beliebiges Szenario in einer bestimmten Situation. Nach nur fünf Minuten Vorbereitungszeit müssen sie in exakt drei Minuten ein Update zur Situation geben. Diese Zeit dürfen sie nicht überschreiten. Ist das Krisenmanagement früher fertig, umso besser.

BCM-Fachleute lernen auf diese Weise, zügig Informationen zu sammeln und aktuelle Situationen zu beschreiben. Detaillierte und unnötige Informationen sortieren sie aus, denn die Zeit drängt. Im anschließenden Update interpretieren sie die Informationen so knapp und klar sie können. Sie informieren, wozu bestimmte Entscheidungen führen können, antizipieren kommende Lagen und geben Tipps für Zukünftiges.

Das Foto zeigt Patricia Andre

Patricia Andre

Expertin für Business Continuity